• 24. - 26.09.2025
    Datum
  • 13:15 Uhr
    Beginn

Die Bücher sind geschrieben, die Ausstellungen eröffnet, die Kataloge erschienen, die meisten Vorträge gehalten – das 500jährige Jubiläum des Bauernkrieges geht zu Ende. Was hat es gebracht? Eine erste Bilanz an einer in doppelter Weise historischen Stätte soll Aufschluss geben, Ergebnisse sichern und weitere Forschungen anregen. Das geschieht in der Nähe des Schlachtbergs, wo Tausende von Bauern den Tod fanden, und im Panorama Museum mit dem riesigen Rundgemälde „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“ von Werner Tübke, mit dem sich die DDR ein monumentales Denkmal setzen wollte. Lohnt die Fernerinnerung? Bietet sie einen aufschlussreichen historischen Horizont für die Probleme der Gegenwart? Was ist aus der Frühbürgerlichen Revolution, dem Systemkonflikt oder der Revolution des gemeinen Mannes geworden, die das Gedenken 1975 prägten? Die Aufständischen wollten nach der göttlichen Ordnung leben und die christliche Freiheit verwirklichen. Meinten sie die Freiheit, die heute in der westlichen Hemisphäre unter Druck geraten ist? Haben die Wut und der Hass der Bauern gegen die Amtskirche und ihre Herren damals etwas zu tun mit ähnlichen Verhaltensweisen gegen „die da oben“ heute?

Die Forschung diskutiert, was die Aufständischen wollten und wie sie agierten. Bildete ihr fragmentierter Widerstand eine Einheit? Stritten sie rückwärtsgewandt für eine „sittliche (moralische) Ökonomie“ oder mit Blick auf die Zukunft für Freiheit und Emanzipation? Waren die 12 Artikel eine übergreifende Programmschrift und  zielten diese nicht auf eine Revolution? Warum mussten so viele Tausende sterben? Die Reaktanz der Betroffenen, ihre Motive zur Rückgewinnung von etwas, was tatsächlich oder vermeintlich eingebüßt worden war oder zu werden drohte, speiste sich aus der Angst vor einer ungewissen Zukunft – im Diesseits und im Jenseits. Die Zeit drängte und Abhilfe tat Not, ließ aber auf sich warten, weil die da oben in ihrer egoistischen Gier weder an der Predigt des Evangeliums noch an der Wiederherstellung des göttlichen, alten und natürlichen Rechts interessiert waren. War der Aufruhr verwerflich und verdienten die Aufständischen den Tod, weil sie schuldig geworden waren?

Die Veranstaltung ist nach dem Thüringer Bildungsfreistellungsgesetz (ThürBfG) als Bildungsveranstaltung anerkannt. Eine entsprechende Teilnahmebestätigung kann bei Bedarf ausgestellt werden.

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Tagungsprogramm unter www.historische-kommission-fuer-thueringen.de

Regionalmuseum Bad Frankenhausen (Festsaal)

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06567 Bad Frankenhausen
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