Der am 10. November 1483 geborene Martin Luther hat sich noch während seines Studiums der Rechte in Erfurt für ein Leben als Augustinermönch entschieden und wurde 1507 im dortigen Kloster zum Priester geweiht. Im Jahre 1511 wechselte er nach Wittenberg und beschäftigte sich intensiv mit verschiedenen Glaubens- und Gewissensfragen. Mit den 1517 von Martin Luther aufgestellten 95 Thesen gegen den Ablasshandel nahm die Reformation in Deutschland ihren Anfang.
Die Ideen der neuen reformatorischen Bewegung wurden von den Aufständischen im Bauernkrieg aufgegriffen und zur Begründung ihrer Forderungen und Handlungen herangezogen. Luther betrachtete die Forderungen der Bauern anfangs zwar mit Wohlwollen, unterstützte aber später, als die Bauern ihre Ziele mit Gewalt durchsetzen wollten, die Fürsten. Von besonderer Bedeutung ist dabei seine 1525 gedruckte Schrift „Wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern“, in der er zur Tötung der Aufständischen aufrief. Luthers Anliegen bestand in der Verbesserung der Glaubenswelt und nicht in einer Abänderung der gesellschaftlichen Strukturen oder Lebensbedingungen.
Aus Luthers Thesen und der innerkirchlichen Debatte entwickelte sich eine öffentliche Bewegung, die letztlich zur religiösen Spaltung der christlichen Kirche führen sollte. Die Festschreibung dieser Spaltung im Augsburger Religionsfrieden 1555 erlebte Martin Luther nicht mehr. Er starb am 18. Februar 1546 in seiner Geburtsstadt Eisleben.
Luther, Martin
Martin Luther
(© Julia Mandry)
Design & Code ❤ zwetschke